Die Geschichte der Treuen Gefährtinnen Jesu in Irland
Die Geschichte der Treuen Gefährtinnen Jesu in Irland
Die Geschichte der Treuen Gefährtinnen Jesu in Irland
Die Treuen Gefährtinnen Jesu kamen 1842 nach Irland. Marie Madeleine d’Houët, die Gründerin der FCJ-Gemeinschaft, hatte bereits zwei Schulen in London eröffnet, als Dr. Kirwan, der Pfarreipriester von Oughterarde, nach London reiste, um Geld für seine Kirche und Pfarrei aufzutreiben. Er besuchte Somerstown und Gumley. Dort sah er die Treuen Gefährtinnen bei der Arbeit und beschloss, dass er sie überreden müsse nach Irland zu kommen.
Als Marie Madeleine von seinen Vorschlägen hörte, erzählt man, sei sie hoch erfreut gewesen. Sie hatte sich schon lange nach Irland gezogen gefühlt, das wegen seiner Glaubenstreue seit Jahrhunderten gelitten und das während seiner Zeit der Bedrängnis von Frankreich Hilfe erhofft hatte (Grogan p. 181).
Sie sandte Mutter Julie Guillemet, um die Möglichkeiten einer Gründung auszuloten. 1844 waren ein Noviziat und eine Schule in Oughterarde gegründet worden. Die Treuen Gefährtinnen wurden von Dr. Kirwan, dem Bischof von Galway, und der lokalen Bevölkerung herzlich willkommen geheissen. Die Schule war sehr erfolgreich und bereits im Sommer 1844 waren 300 Schülerinnen eingeschrieben. Allerdings war Marie Madeleine schon bald klar, dass Oughterarde, das 24 Kilometer westlich von Galway liegt, zu abgelegen und zu weit entfernt vom öffentlichen Leben lag, um ihre Erwartungen zu erfüllen. Für die Ausbreitung ihrer Gemeinschaft in Irland und die Anwerbung benötigte sie einen zentraleren Ort. Sie bedauerte die Aufgabe der Arbeit in Oughterarde und mit grosser Betroffenheit verliessen die Schwestern Oughterarde 1844.
Laurel Hill, Limerick 1844 –
ls der Administrator der Pfarrei St John’s sie einlud, einen Ableger in Limerick zu gründen, sah Madame d’Houët dies als Vorsehung an. Es wurden zwei Schulen, eine Tages- und eine Internatsschule eröffnet. Diese würden sich um die Belange der Kinder begüterter Eltern kümmern, die bis anhin ihre Kinder zur Ausbildung nach England sandten. Die Armen der Stadt wurden bereits von den Schwestern der Barmherzigkeit und den Präsentations schwestern gut betreut. Madame d’Houët ging selber nach Limerick ‘um sich um jedes Detail dieser Gründung zu bemühen’.
Die Tagesschule Crescent wurde als erste am 24. Februar 1845 mit 33 Schülerinnen eröffnet. Im Sommer des gleichen Jahres wurde das schöne Grundstück Laurel Hill gekauft und am 26. Juni 1845 als Internat mit 11 Schülerinnen eröffnet. Die Notwendigkeit für mehr Raum war so offensichtlich, dass eine bedeutende Erweiterung des ursprünglichen Gebäudes in Planung gegeben wurde. Gemäss den Annalen wurde diese Erweiterung 1846 eröffnet, zu welcher die Menschen aus der Stadt und von ganz Irland kamen, um ihre noblen Proportionen zu bewundern.
Die Schule wuchs, die Zahl der Schülerinnen stieg und die Gründung genoss die herzliche Unterstützung der Kirche und des Diözesanbischofs. Die Zukunft schien verheissungsvoll, doch dann kamen die verheerenden irischen Hungerjahre von 1847 bis 1848. Ganze irische Familien starben an Hunger und Krankheit. Lebensmittel waren teuer und rar und die Schülerinnenzahlen von Laurel Hill schrumpften auf 11 Schülerinnen. Madame d’Houët beschloss die Schliessung des Hauses, falls die Situation sich innert zwei Monaten nicht verbessern würde. In der Zwischenzeit beteten die Schwestern um Hilfe und widmeten ihre Zeit der Pflege der vielen Hungernden, die an die Klostertüre klopften. Glücklicherweise stiegen die Schülerinnenzahlen innerhalb Wochen wieder auf 36 und die Zukunft der Schule war gesichert.
In den folgenden Jahren war die Schule weiterhin erfolgreich. Zahlreiche Bauprogramme wurden in Angriff genommen, um die stetig steigende Zahl der Schülerinnen zu beherbergen. Die Schule wurde nicht nur für ihren akademischen Erfolg sondern auch für ihren Schulchor und den hohen Standard in Musik, Handarbeit und Kunst bekannt.
Der irische Freistaat wurde 1922 eingeweiht und in den 1930er Jahren hatte die irische Regierung begonnen, die irische Bildung in allen Gebieten außerhalb der Gaeltacht (den gälischsprachigen Gebieten) zu fördern. 1935 folgten die FCJ-Schwestern der Einladung, sich an einer bedeutenden Bildungsinitiative zu beteiligen, und es wurde eine A-Schule (heute Colaiste) eröffnet.
1986 wurde das Internat geschlossen, um weitreichende Erneuerungen einzuleiten und die Einrichtungen zu modernisieren und Platz für höhere Schülerzahlen zu schaffen. Heute werden zwei herausragende Schulen auf dem Laurel Hill Campus geführt, eine in Irischer, Laurel Hill Coláiste FCJ, die andere in Englischer Sprache, Laurel Hill Secondary School FCJ. In der schnell ändernden Schulwelt bleibt Laurel Hill eine der besten seiner Art in Irland.
Laurel Hill Secondary School FCJ Limerick
Laurel Hill Coláiste FCJ: History and Evolution (1935- 2009)
Bruff, Co Limerick 1856 –
Das Kloster St Mary von Bruff ist stolz darauf, die letzte Gründung von Marie Madeleine d’Houët zu sein. Der Gemeindepfarrer von Bruff, Dean Cussen, hatte Madame d’Houët kennen gelernt, als er Student in Saint Sulpice in Paris war. 1856 kontaktierte er Madame d’Houët direkt und bat sie, Schwestern zu schicken und die Schulen in seiner Pfarrei zu übernehmen. Er konnte zu Beginn kein Kloster anbieten, nur das Obdach seiner Mutter. Madame d’Houët nahm dieses Angebot gerne an. Die Schwestern mieteten Unterkunft bei Frau Cussen in einem mittelgrossen Haus an der Crawford’s Lane, wo die Schule mit 25 Internatsschülerinnen begann. Als Dean Cussen den Nutzen einer erfolgreichen Internatsschule sah, kaufte er Land, auf welchem das erste Klostergebäude und dann die Schulen (Primar- und Sekundarschule) gebaut wurden. Der Ort befand sich unterhalb der Stadt am linken Ufer des Flusses Morning Star. Diese Lage ermöglichte es später, ein landschaftlich schönes Gelände zu gestalten und dadurch das Leben in der Schule aufzuwerten.
Über die Jahre wuchs die Schule in Bezug auf Grösse und Vielschichtigkeit. Änderungen wurden nötig, um die Auflagen des Bildungsdepartements zu erfüllen und die zunehmende Zahl von Studenten zu betreuen.
Obwohl seit 1896 Tagesschüler angenommen wurden, erhöhte sich die Zahl der Tagesschüler erst ab 1967, als in Irland die freie Oberstufen-Schulbildung eingeführt wurde. Aufgrund der lokalen Nachfrage wurde die Schule 1969 für Mädchen und Knaben zugänglich, was die Eltern sehr schätzten. Das Internat wurde 2001 geschlossen. Im darauf folgenden Jahr wurde die Leitung zum ersten Mal durch Laien übernommen. 2009 wurde klar, dass die FCJ-Schwestern die Treuhandschaft nicht mehr aufrecht erhalten konnten und in Ermangelung eines anderen Treuhänders wurde beschlossen, die Schule 2012 nach 156 Jahren Bildungsarbeit in der Pfarrei Bruff zu schliessen.
History of the Faithful Companions of Jesus in Bruff
Bunclody, County Wexford 1861 –
Nach den Hungerjahren herrschte in ganz Irland grosse Armut. Kinder und Jugendliche benötigten dringend eine Grundschulbildung. Pater Parle, der Vikar von Bunnclody (die Stadt war damals unter dem Namen Newtownbarry bekannt) war fest entschlossen, die Bildungsmöglichkeiten seiner Pfarrei zu verbessern. Dieser Priester, von dem man annimmt, dass er die FCJ-Schwestern als Student von Saint-Sulpice in Paris kennen gelernt hatte, bat die FCJ-Generaloberin, Schwestern zu senden und in seiner Pfarrei eine Schule zu gründen. Nachdem sie der Bitte entsprochen hatten, reisten die Generaloberin Mutter Josephine Petit und die Generalassistentin Mutter Marie de Bussy am 5. August 1861an, um die Verhandlungen zu Ende zu führen. Pater Parles Haus nahe bei der Kirche wurde aufgefrischt und ein Anbau als erstes Gemeinschaftshaus für die fünf Schwestern angefügt. Sie übernahmen sofort die Führung der Mädchenprimarschule.
Die Schwestern verloren keine Zeit mit den Vorbereitungen zur Gründung einer Internatsschule für die Ausbildung von älteren Studentinnen. Innerhalb von fünf Tagen nach ihrer Ankunft in Bunclody veröffentlichte die Zeitung The People eine Anzeige mit der Ankündigung der Eröffnung einer Internatsschule für Mädchen. Die Schule gedieh von Anfang an und es scheint, dass eine bedeutende Zahl Studentinnen der anglikanischen Kirche Irlands als Tagesschülerinnen teilnahmen. Daraus ergab sich von Anbeginn ein sehr harmonisches Verhältnis zur lokalen anglikanischen Kirche.
Während Jahren expandierte die Schule und genoss einen ausgezeichneten Ruf für hohe akademische Standards. In den 60er Jahren lagen Veränderungen in der Luft: 1967 wurde die Oberstufenschule für alle Studierenden kostenlos. Die Anzahl neuer Studentinnen erhöhte sich dramatisch. 1969 wurden erstmals Knaben zugelassen. Die Schule FCJ Secondary School hat ihren ausgezeichneten akademischen Standard behalten und Studenten aus einem 30-Kilometer-Radius fühlen sich nach Bunclody gezogen.
FCJ Secondary School Bunclody: History (1861 – 2009)
Kenilworth Square, Rathgar, Dublin 1922 – 1999
Dieses Haus wurde 1922 für Studierende an der Universität oder Teilnehmende anderer Kurse in Dublin eröffnet. Viele irische FCJ-Schwestern und auch solche anderer Länder sind während Jahren durch seine Pforten geschritten.
Die Spiritualität der Schwestern Treue Gefährtinnen Jesu ist ignatianisch und die unternommenen Aufgaben der Schwestern sind immer auf die gegenwärtigen Notwendigkeiten der Kirche und der Welt ausgerichtet. Während des 19. Jahrhunderts und auch lange während des 20. Jahrhunderts wurde vor allem Ausbildung nachgefragt. Seit 1960 waren die Veränderungen rasanter als je zuvor. Jetzt gibt es einen gut ausgebildeten Laienstand und kostenlose staatliche Bildung. Dazu kamen die Herausforderungen des 2. Vatikanischen Konzils zur Erneuerung des Kirchenlebens. Den FCJ-Schwestern eröffnete dies weitergehende Auswahlmöglichkeiten an Aufgaben – dies bedeutet jede Aufgabe, die zur Ehre Gottes gereicht.
Neue Aufgaben benötigen den Aufbau kleinerer Gemeinschaften, wovon mehrere in Irland seit 1987 gegründet wurden:
1987 Cherrywood (Clondalkin, Dublin) – Wohndomizil, das für eine kleine Schwesterngemeinschaft eröffnet wurde, die in der lokalen Pfarrei und Schule tätig ist.
1990 Wedgewood (Sandyford, Dublin) – Wohndomizil, das für eine kleine Schwesterngemeinschaft eröffnet wurde, die in der lokalen Pfarrei und Schule tätig ist.
1991 Gouldavoher (Limerick) – Wohndomizil, das für eine kleine Schwesterngemeinschaft eröffnet wurde, die in der lokalen Pfarrei und den Laurel Hill Schulen tätig ist.
1995 Westbourne (Clondalkin, Dublin) – Wohndomizil, das für eine kleine Schwesterngemeinschaft eröffnet wurde, die in der lokalen Pfarrei, Schule und Diözese tätig ist.
1998 Laurel Hill Court (Limerick) – Wohndomizil, das für eine kleine Schwesterngemeinschaft eröffnet wurde, die in den Laurel Hill Schulen, der Pfarreiarbeit, in Projekten der Lese- und Schreibfähigkeit sowie Flüchtlingsprojekten in Limerick tätig ist.
1999 wurde 54 Kenilworth Square geschlossen und das FCJ-Provinzhaus nach Kimmage, Dublin, umgesiedelt.
1999 Ballycragh (Tallaght, Dublin) – Wohndomizil, das für FCJ-Schwestern eröffnet wurde, die in Pfarrei- und anderen Aufgaben tätig ist.
2002 Ballygrennan (Bruff, Co. Limerick) – Wohndomizil, das für FCJ-Schwestern eröffnet wurde, die auf dem Schulareal gelebt hatten.
2009 Die Wohndomizile von Cherrywood und Gouldavoher wurden geschlossen.
Jenseits der Smaragdinsel
Die Ehrwürdige Marie Madeleine d’Houët, die die Gemeinschaft der Treuen Gefährtinnen Jesu gründete, fühlte sich als Missionarin. Seit 1842, als die FCJ-Schwestern erstmals nach Irland kamen, waren die von der Gemeinschaft gegründeten Schulen an vorderster Front in der katholischen Erziehung. In dieser Zeit sind Hunderte junger irischer FCJ-Schwestern in die Missionen in alle Welt gereist. Überall wo die FCJ-Gemeinschaft Wurzeln geschlagen hat – Grossbritannien, Kontinentaleuropa, Kanada, Vereinigte Staaten von Amerika, Australien, Südamerika, Philippinen, Indonesien, Burma oder Sudan – immer waren irische FCJ-Schwestern dabei. Die Geschichte der Treuen Gefährtinnen Jesu reicht weit über die Grüne Insel hinaus.